Jahresbericht 2012

Das INSTITUT FÜR QUALITATIVE FORSCHUNG (IQF) dient der Förderung, Verbreitung und Weiterentwicklung qualitativer Methoden in Forschung und Lehre durch Information, Dokumentation, Ressourcenbereitstellung sowie Beratung, Weiterbildung und Vernetzung von qualitativ Forschenden. Im Berichtsjahr 2012 wurden diese Tätigkeitsbereiche fortgeführt und weiter ausgebaut.

Tätigkeitsbereich I: Workshops, Methodenberatung, Forschungssupervision

Auf der Basis des seit 2005 bestehenden und bis 2013 laufenden Kooperationsvertrags mit GESIS-Leibniz-Institut für Sozialwissenschaften wurden auch 2012 wieder Workshops („Qualitative Interviews – Theorie und Praxis“ und „Grounded-Theory-Methodologie“)  im Rahmen des GESIS-Workshop-Programms veranstaltet.
http://www.gesis.org/veranstaltungen/gesis-workshops/

Die seit 2011 im institutseigenen Workshop-Programm angebotenen Workshops „Einführung in die qualitative Sozialforschung“, „Reflexive Grounded-Theory-Methodologie“ und „Qualitative Evaluationsforschung“ wurden auch 2012 durchgeführt und um Workshops zu „Qualitative Interviews – Theorie und Praxis“ erweitert.
http://www.qualitative-forschung.de/institut/termine/archiv/

Zusätzlich wurden Workshops, Methodenberatungen und Forschungssupervisionen von externen Forschungseinrichtungen angefragt. 2012 gehörten dazu u.a. das GAMBY College of Medical Science in Bahir Dar, Äthiopien; die Fakultät für Gesundheitswissenschaften der Universität Bielefeld; die Zeppelin University Graduate School der Zeppelin Universität in Friedrichshafen; das Department of Psychology and Educational Studies der Roskilde University, Dänemark; die Pädagogische Hochschule Zentralschweiz/PHZ Zug und die Pädagogische Hochschule Zürich.

Tätigkeitsbereich II: Ressourcen und Netzwerkbildung

Zu Open Access – dem freien Zugang zu wissenschaftlichem Wissen – hat sich das IQF durch Herausgabe der Fachzeitschrift Forum Qualitative Sozialforschung / Forum: Qualitative Social Research (FQS) schon seit 2000 sehr prominent verpflichtet. Veröffentlichung, Begutachtung und Lektorat sind für drei Sprachen (deutsch, englisch, spanisch) möglich. 2012 wurden 3 Ausgaben mit 87 Beiträgen herausgegeben; bisher wurden in insgesamt 43 Schwerpunktausgaben Artikel von über 1.600 Autor_innen publiziert. Die FQS-Redaktion kommt aus derzeit 5 Disziplinen und 7 Ländern, Mitglieder des Wissenschaftlichen Beirats aus 10 Disziplinen und 13 Ländern. Mit weltweit ca. 17.500 registrierten Leser_innen ist FQS die international größte Zeitschrift in ihrem Feld.
http://www.qualitative-research.net/

Um Möglichkeiten der unmittelbaren Vernetzung für den deutschsprachigen Raum zu bieten, wird seit 1999 die Mailingliste Qualitative Sozialforschung (QSF-L) betrieben, die mit derzeit ca. 1.600 subskribierten Mitgliedern die wichtigste Informations- und Kommunikationsbörse im deutschsprachigen Raum ist.
http://www.qualitative-forschung.de/mailingliste/

Das Berliner Methodentreffen Qualitative Forschung wurde 2012 zum 8. Mal ausgerichtet. Mit Plenar- und Foyerveranstaltungen, einer Fachmesse und mit 40 parallel angebotenen Forschungswerkstätten und Workshops an zwei Tagen ist es mit deutlich über 400 Teilnehmenden die größte deutschsprachige Veranstaltung zu qualitativer Forschung.
http://www.berliner-methodentreffen.de/

Mit der NetzWerkstatt Qualitativen Arbeitens wurde auch 2012 rund 30 Nachwuchswissenschaftlerinnen und Nachwuchswissenschaftlern eine wichtige Ressource für den standortunabhängigen, dezentralen Austausch im Rahmen ihrer qualitativen Promotionsprojekte angeboten. Das nach dem „Peer-to-peer“-Prinzip angelegte fächerübergreifende Online-Arbeiten in festen Arbeitsgruppen und in einem gruppen-übergreifenden Plenum stellt (virtuelle) Unterstützungs- und Kooperationsstrukturen bereit, die behilflich sind, die methodische und methodologische Qualität der Qualifizierungsarbeiten zu erhöhen.
http://www.methodenbegleitung.de/

Tätigkeitsbereich III: Forschungs- und Evaluationsstudien

Gemeinsam mit dem Institut für Schulentwicklung war das IQF 2007-2011 für die Evaluation des Projektes prima(r)forscher – Naturwissenschaftliches Lernen im Grundschulnetzwerk der Deutschen Telekom Stiftung (DTS) und der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung (DKJS) zuständig. 2012 stellten beide Institute zusammen einen Antrag auf eine Follow-up-Studie, um die Nachhaltigkeit dieses Schulentwicklungsprogramms zu untersuchen, der positiv beschieden wurde; die Studie startet im September 2013.